Rückenmarksverletzung

Eine Rückenmarksverletzung ist eine Schädigung des Nervengewebes im Rückenmark durch ein Trauma oder eine andere Ursache. Zu den Hauptursachen zählen Verkehrsunfälle, Arbeitsunfälle, Stürze, Tumore und Schussverletzungen.

Das Rückenmark in der Wirbelsäule stellt zwischen dem Gehirn und den Armen, Beinen und dem Rumpf die Kommunikation sicher. Auf diese Weise können wir unsere Arme und Beine bewegen und Wärme und Kälte empfinden. Wenn das Rückenmark verletzt wird, kommt es zu Funktionsausfällen von Körperteilen (Lähmungen), Gefühlsausfällen, Blasen- und Darm- sowie sexuellen Funktionsstörungen. Je nach Grad und Schwere der Verletzung sind die Funktionsausfälle und -störungen bei den Patienten verschieden. Daher sind die Probleme bei den Patienten ebenfalls verschieden. 

Mit den Rehabilitationsmaßnahmen sollte begonnen werden, sobald der Patient nach der Verletzung medizinisch wieder genesen ist. Der Grad und die Dauer der körperlichen Genesung des Patienten hängen von der Schwere der Verletzung ab.

Rehabilitations-Programm 

Je nach Zustand wird der Patienten in Körperkontrolle, Sitzbalance, Stehen auf den Knien und Füßen trainiert. Durch die Blasen- und Darmrehabilitation wird ein sozialverträgliches und infektionsfreies Entleerungsregime für Harn und Darminhalt geschaffen. Der Patient wird dahingehend trainiert, so viel wie möglich selbstständig zu arbeiten und sich zu bewegen. Sozialisierungsübungen helfen dem Patienten, so weit wie möglich ins Familien- und Gesellschaftsleben zurückzukehren.

Die Prozesse, die bei der Behandlung von Patienten mit Rückenmarksverletzungen zur Anwendung kommen, richten sich nach den Bedürfnissen des jeweiligen Patienten. Bei diesen Anwendungen handelt es sich um  

  • Einen patientenorientierten Behandlungsansatz
  • Aufklärung von Patienten und Familienangehörigen über die Krankheit
  • Hautpflege, Positionierung und Vorbeugung von Druckgeschwüren
  • Programm zur Verhinderung von Gelenkversteifungen (Kontrakturen)
  • Vorbeugung und Management von Spastizität
  • Programm zur Überwachung und Vorbeugung von tiefen Venenthrombosen
  • Training einer neurogenen Blase (Blase mit Störung in der Hirnsteuerung und Rückenmarkskooperation), Entleerungsregime und Infektionspräventionsprogramm
  • Pflege eines neurogenen Darms (Stuhlgangregime mit Störung in der Hirnsteuerung und Rückenmarkskooperation), Stuhlgangregime, Vorbeugung und Behandlung von Verstopfungen
  • Atmungsrehabilitation
  • Geeignetes Ernährungsprogramm
  • Klinisches Pilates
  • Programm zur Muskelstärkung
  • Übungen zum aufrechten Stand und Sitzübungen
  • Gehprogramm; Übungen am Barren und/oder im Becken und mit Gehroboter
  • Übungen zur Bewältigung des Alltagslebens und Lernen des Übergangs (vom Rollstuhl zu anderen Orten).

In unserem Zentrum kommen individuelle Rehabilitationsprogramme zur Anwendung, um körperliche Probleme von Patienten zu verringern und ihre Unabhängigkeit bei den Aktivitäten des Alltags zu erhöhen.